Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Bilateraler Austausch
Bosch schafft in China 24000 zusätzliche Stellen

2011-03-26
 

Der Autozulieferer baut sein Asien-Geschäft aus. In der neuen China-Zentrale werden 1500 Menschen beschäftigt sein.

Sup. Stuttgart, 23. März. Das kräftige Wachstum in China veranlasst Bosch dazu, dort in den nächsten Jahren 24 000 zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Bis zum Jahr 2015 plant der Stuttgarter Konzern, allein in China 50 000 Mitarbeiter zu beschäftigen, die Belegschaft wäre dann beinahe doppelt so groß wie heute. „Wir produzieren in China hauptsächlich für den asiatisch-pazifischen Raum und schaffen damit für Bosch zusätzliches Wachstum“, sagte der für Personal verantwortliche Geschäftsführer Wolfgang Malchow in einem Interview mit den „Stuttgarter Nachrichten“. Bosch werde dabei selbst eine hohe Ausbildungsleistung erbringen müssen, weil man die Mitarbeiter nicht aus bereits bestehenden Industrienrekrutieren könne, berichtete Malchow vom Phänomen des Fachkräftemangels in China: „ Es ist für uns schon eine große Herausforderung, genügend Mitarbeiter zu finden.“

Daher habe Bosch in China eigene Trainingszentren aufgebaut, und das Robert-Bosch-Kolleg, das der Weiterbildung vorhandener Mitarbeiter dient, habe schon einen Ableger in China. Auch mit steigenden Löhnen in China, vor allem in den Küstenregionen, ist Bosch konfrontiert. Allerdings habe die Lohnentwicklung in China kein allzu großes Gewicht für Bosch, weil man vor allem für die örtlichen Märkte produziere, erklärte Malchow. Schon heute ist China mit 26 000 Mitarbeitern der größte Auslandsstandort, gefolgt von Indien und den Vereinigten Staaten.

Der Belegschaftsaufbau spiegelt die Wachstumspläne von Bosch in Asien wider. Verglichen mit dem Jahr 2007, hat der Stuttgarter Konzern in Asien den Umsatz um 48 Prozent erhöht. Als längerfristiges Ziel hatte Bosch-Chef Franz Fehrenbach im Jahr 2007-also vor der Wirtschaftkrise-einen Umsatz von 22 Milliarden Euro im Raum Asien/Pazifik bis zum Jahr 2015 ausgegeben. Das wäre verglichen mit dem vergangenen Jahr, als Bosch dort erstmals mehr als 10 Milliarden Euro erzielte, eine Verdoppelung des Volumens.

Am Gesamtumsatz von Bosch hat das Asien-Geschäft nun einen Anteil von 23 Prozent, geplant ist in den nächsten Jahren eine Steigerung auf 30 Prozent. Der Anteil der Mitarbeiter liegen mit gut 20 Prozent noch etwas darunter. Global beschäftigt Bosch 283500 Mitarbeiter. Dabei wuchs im vergangenen Jahr die Mitarbeiterzahl in Asien mit 7500 Arbeitsplätzen so stark wie in keiner anderen Region.

Die Investitionen in die asiatischen Märkte bezifferte Konzernchef Fehrenbach gegebüber dieser Zeitung jüngst auf gut eine Dreiviertelmilliarde Euro in diesem Jahr. Davon werde mehr als die Hälfte auf China entfallen. Zu den herausragenden Investitionen zählt eine neue Zentrale für das rasant gewachsene China-Geschäft, die im April eröffnet wird. Allein in dieser neuen Zentrale werden 1500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Größere Investitionen hat zuletzt vor allem die Kraftfahrzeugsparte getätigt, unter anderem entstand in Chuzhou ein neues Testzentrum und in der Mogolei eine Winter-Teststrecke. Tassächlich ist Bosch aber mit allen seinen Geschäftsbereichen in China aktiv: Ein Waschmaschinen-Werk existiert ebenso wie Produktionsstätten für Elektrowerkzeuge, auch die Sparten Maschinenbau und Thermotechnik produzieren in China.

Auch Forschung und Entwicklung werden stark vorangetrieben. So plant Bosch, in China allein in diesem Jahr 2700 Hochschulabsolventen einzustellen, in Indien sogar 3700. Zum Vergleich: In Deutschland werden 1200 Akademiker dazukommen. „ Wir bauen die Entwicklung im Ausland stark aus, ohne den Standort Deutschland zu vernachlässigen“, fasst Bosch-Geschäftsführer Malchow die Strategie zusammen. Derzeit seien von 34 000 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung schon 16 000 im Ausland beschäftigt. „ Letztlich zählt doch, dass wir die Vielfalt unserer Mitarbeiter nutzen, um unsere Innovationskraft im globalen Verband weiter zu stärken“, sagt Malchow zu der Befürchtung, dass die Entwicklung immer stärker internationaliesert wird. Als ausdrückliches Bekenntnis zum Standort Deutschland will man bei Bosch die Investition von 150 Millionen Euro in ein Forschungszentrum in Renningen bei Stuttgart verstanden wissen, in dem zunächst rund 1000 Beschäftigte in der Forschung und Vorausentwicklung arbeiten sollen.

Suggest To A Friend
  Print