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Generalkonsul Wang Shunqing im Dialog mit der deutschen Sinologin und Übersetzerin von „Die Drei Reiche" Eva Schestag

2017-11-05

Am 3. November fand im Generalkonsulat Frankfurt der vierte „Dialog mit dem Generalkonsul“ statt. Dialogpartnerin war die deutsche Sinologin Eva Schestag, die den renommierten Roman der klassischen Literatur Chinas „Die Drei Reiche“ ins Deutsche übersetzt hat. Etwa 80 Personen aus Sinologischen Instituten, Konfuzius-Instituten, Verlagen und der chinesischen Presse nahmen an der Veranstaltung teil.

Generalkonsul Wang gratulierte sehr herzlich zur in diesem Jahr herausgekommenen vollständigen deutschen Übersetzung von „Die Drei Reiche“. Er sagte, die „Drei Reiche“ sei einer der vier großen klassischen Romane Chinas, ein literarisches Meisterwerk. Dass Eva Schestag dieses gewaltige Übersetzungsprojekt in mühevoller 6-jähriger Arbeit vollendet habe, sei äußerst bewundernswert. Es bedeute ein Glück für die chinesische Literatur und sei auch für den kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland ein bedeutendes Ereignis.

In ihrem Gespräch diskutierten Generalkonsul Wang und Eva Schestag anhand des geschichtlichen Hintergrunds, der Hauptcharaktere und kulturellen Konnotationen die bis heute anhaltende Faszination der „Drei Reiche“. Frau Schestag erklärte, wie sie die im Roman durch Personen oder Geschichten vermittelten Ansichten über Werte, Geschichte und Kampfkunst verstehe und fand unter den anwesenden Personen allgemeinen Zuspruch. Zwischendurch lasen die Gesprächspartner auf Chinesisch und Deutsch Abschnitte aus den „Drei Reichen“ vor: „Ein Wortstreit mit Gelehrten“ und „Mit strohgepolsterten Booten Pfeile bekommen“, was das Publikum mit reichlich Beifall belohnte.

Beide Gesprächspartner kamen auf die Entstehungsgeschichte und besonders die Schwierigkeiten bei der deutschen Übersetzung der „Drei Reiche“ zu sprechen. Frau Schestag sagte, sehr schwierig seien das Namensystem, Ortsnamen, Titel und historischen Begriffe des Buches zu übersetzen gewesen. Sie habe nicht nur intensiv recherchiert, sondern habe auch des öfteren Museen besucht, um ein besseres Gespür für die Geschichte der Han-Dynastie und der drei Reiche zu bekommen. Deutsche Leser, denen entsprechende Kenntnisse über geschichtliche Hintergründe fehlten, bräuchten beim Lesen dieses Buches anfänglich etwas Geduld, später dann würden sie langsam in die Geschichte eintauchen können.

Beide diskutierten noch die wichtige Rolle, die die Übersetzung für den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen spielt, und besonders über die Übersetzungsarbeit von chinesischer und deutscher Literatur in die jeweils andere Sprache. Generalkonsul Wang sagte, China schätze seit jeher ins Chinesische übersetzte ausländische Literaturklassiker, darunter auch eine große Zahl von klassischer und moderner deutscher Literatur. Dagegen gäbe es noch lange nicht genügend ins Deutsche übersetzte chinesische Werke, hier gäbe es noch viel zu tun. Eva Schestag sagte, mit Chinas beständig wachsendem Potential und Einfluss steige auch die Beachtung und die Begeisterung, die die Welt der chinesischen Sprache und Kultur entgegenbringe. Sie sei sicher, dass mehr und mehr wichtige Werke in andere Sprachen übersetzt werden würden.

Mit den anwesenden Vertretern von Sinologischen und Konfuzius-Instituten fand ein angeregter Austausch über Fragen wie die Entwicklung der Sinologie und den Aufbau von Konfuzius-Instituten in Deutschland statt.

Zum Schluß erklärte Generalkonsul Wang, dass der Austausch zwischen China und Deutschland auf kulturellem Gebiet ein einzigartig hohes Niveau erreicht hätte, seitdem sie vor 45 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen hätten. Er dankte allen Sinologen und Kultur-Schaffenden aus dem Konsularbezirk für ihren Einsatz. Er versicherte, dass das chinesische Generalkonsulat sich gerne gemeinsam mit ihnen für die unablässige Förderung der kulturellen Wertschätzung und Völkerverständigung zwischen China und Deutschland einsetzen werde.

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