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Das Chinesische Frühlingsfest in der Alten Oper Frankfurt

2013-01-31

Die Wortwahl ist etwas verwirrend: Das "Chinesische Frühlingsfest" ist in Wahrheit das "Neujahrsfest", chinesisch "Chunjié", und wird entsprechend fröhlich, farbenreich, ja sogar mystisch gefeiert. Es liegt aber in der Volksrepublik China offiziell am kalendarischen Jahresanfang, da in China seit 1911 statt des traditionellen Lunisolarkalenders der gregorianische Kalender gilt. So fällt der Beginn des Neujahrsfestes auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Also hat das chinesische Jahr im Jahr 2012 am 23. Januar begonnen und endet im Jahr 2013 am 9. Februar.

Nach zahlreichen Begrüßungsreden von Vertretern der Landes und seitens der Stadt Frankfurt durch OB Peter Feldmann wurde ein bunter Programmreigen geboten, der ein wenig nach dem Vorbild einer großen TV-Unterhaltungsshow ablief. Ein Moderatorenpaar sagte die einzelnen Nummern jeweils in Deutsch und Chinesisch an.

Traditionellen Schwerterkampf präsentierte die Tanzabteilung einer militärischen Kunsthochschule, deren Mitglieder reizvoll aufgemacht ins "Reich der Mitte" führten. Stilmittel der berühmten Pekingoper wurden in diesen Beitrag gekonnt integriert. Meist kam die Musik zu den Stücken aus dem Off, doch zum Teil trat auch ein Ensemble aus drei Musikern auf, das mit chinesischer Laute und zwei Geigen pentatonische Klangbilder erzeugte.

Vom dramaturgischen Ablauf her mutete der Abend  am 29. Januar etwas beliebig an, was den Unterhaltungswert aber nicht schmälerte und das zu 90 Prozent aus Chinesen bestehende Publikum immer wieder zu Szenenapplaus animierte. Liu Chunmeis Song von der "Liebe der grünen Blätter zur Baumwurzel" etwa erwies sich als international konkurrenzfähiger Popsong. So etwas wie ein Popstar in seiner Heimat ist Xu Guoli, ein Schattenspieler, der hinter einer abgedunkelten Gazewand die Hände so bewegt, dass die Mimik westlicher Stars wie "Wham" oder Michael Jackson zu erkennen ist, deren bekannte Songs auch prompt eingespielt werden.

Wenn zwischendurch Damen im Stile von "1001 Nacht" auftreten und zur arabisch anmutenden Musik tanzen, wirkt das schon ein wenig irritierend, doch ist China wohl offen für andere Kulturen. Die Unterhaltung reichte im voll besetzen Großen Saal, wo stets ein wenig Unruhe herrschte, vom Solotanz über die Akrobatik (Sun Wi und Wang Zhaofeng mit virtuosem Topf-Spiel), bis zur Stimmenimitation und zum Formationstanz mit in jeder Hinsicht gelungenen Choreografien.

Die ins Deutsche übersetzten Titel der einzelnen Beiträge hatten meist eine lyrisch-poetische Attitüde: "Die Vögel huldigen dem Phönix" war da zu lesen, oder "Volle blühende Pfirsichblumen". Der "Mondnacht auf dem Frühlingsfluss", einem Gesangsduett, folgte die Soloakrobatik "Gesichtswechsel" von Zhang Qi. Kurzum: eine Show, wie man sie hierzulande selten erlebt.

(Quelle: Frankfurter Neue Presse)

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