Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Aktuelles aus dem Generalkonsulat
Echte Fründe feiern im Zeichen des Drachen

2012-09-17
 
An langen Stangen lassen die acht Tänzer den roten Drachenkörper durch die Luft fliegen, das weit aufgerissene Maul wiegt sich hin und her. Dann steigen 99 Luftballons mit Drachenmotiv am Dom vorbei in den Kölner Himmel Von Henriette Westphal.
 

An langen Stangen lassen die acht Tänzer den roten Drachenkörper durch die Luft fliegen, das weit aufgerissene Maul wiegt sich hin und her. Dann steigen 99 Luftballons mit Drachenmotiv am Dom vorbei in den Kölner Himmel: Das erste NRW-Chinafest ist eröffnet. Zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking finden schon seit Jahresbeginn zahlreiche Veranstaltungen statt. Das Chinafest an diesem Wochenende  ist einer der Höhepunkte des Kölner Chinajahres 2012.

 

NRW-Ministerpräsidentin  Hannelore Kraft darf als Schirmherrin bei der traditionellen Teezeremonie als erste nippen.

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), begrüßte am Samstag die vielen chinesischen Gäste auf dem Roncalliplatz mit einem freundlichen „Ni hao". Gelernt hat sie das wohl auf ihren Reisen: Sie besuchte bereits drei Mal das „Reich der Mitte". „Das Fest ist eine Gelegenheit, sich zu begegnen", sagte Kraft. Auch der chinesische Botschafter Shi Mingde war zur Eröffnung aus Berlin angereist. Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte, man wolle die Verbindung zu China stärken und Vorurteile abbauen. Den tanzenden Drachen hat ihm die Delegation aus Peking geschenkt. „Den wird man jetzt in Köln öfter sehen – nicht nur im Karneval", versprach der OB. Die Stadt schenkte ihrer Partnerstadt ihrerseits ein Stück eines Ornamentfensters des Kölner Domes, das von 1951 bis 2006 im nördlichen Querhaus eingesetzt war.

Drachenkopf und -körper des geschenkten Lindwurms lenken heute freiwillige Helfer so wie Yang Yishan. Er ist einer der über 1000 chinesischen Studenten in Köln und erklärt die Bedeutung des Drachens: „Er bedeutet Glück. Wenn er kommt, gibt es Regen." Er guckt nach oben und lacht.

Regen gab es nicht, dafür einen Überraschungsauftritt: Die Höhner sangen „Viva Colonia" einfach mal auf Chinesisch. „Es muss nicht immer Ente sein, es können auch mal Hühner sein", witzelte Sänger Henning Krautmacher. Als Verstärkung hatten die Musiker die Fechterin und Olympia-Siegerin Britta Heidemann dabei. Die Kölnerin, die 2008 in Peking Gold und dieses Jahr in London die Silbermedaille im Degenfechten gewann, hat Chinesisch studiert und stand mit den Höhnern schon während deren China-Tour auf der Bühne. Gut vorbereitet stimmte die kölsche Kultband dann noch ein chinesisches Volkslied an. Die Chinesen seien eben „echte Fründe".

Neben den Gästen auf der Bühne waren auf dem Roncalliplatz an diesem Wochenende unzählige Stände versammelt: deutsch-chinesische Partnerschaftsvereine, aber auch chinesische Mediziner, Schneider, Künstler und Teeverkäufer. Am Stand der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf konnte man das Brettspiel Mah-Jongg spielen oder sich seinen Namen in chinesischen Zeichen schreiben lassen. Am Rundschau-Stand wurde das eigene Konterfei auf eine Zeitungsseite gedruckt – als schöne Erinnerung an das Chinafest.

Dem fernen China näher kommen, das ist am Wochenende ein Stück weit gelungen. Tàijíquán-Lehrer Wenjun Zhu will zum Beispiel das fernöstliche Tai Chi jetzt regelmäßig vor dem Dom üben: Hunderte Besucher machten am Samstag die langsamen, konzentrierten Übungen nach. „Das macht geschmeidig wie eine Katze", versichern die Mitglieder der Tai Chi Gruppe der DJK Wiking Köln.

Zum Familientag am Sonntag durften dann auch Kölner Pänz auf der Bühne zeigen, dass Chinesisch gar nicht so schwierig ist. Ihr Theaterstück „Long-Long" spielte die China-AG des Abtei-Gymnasiums Brauweiler komplett auf Mandarin.

Besonders die Beijing Varieté-Show mit Musik, Tanz und Akrobatik lockte Samstag und Sonntag viele Besucher zum Dom. Die Musiker der Pekinger Oper erzeugen mit fremd aussehenden Instrumenten traditionelle Klänge, und mixen sie mit elektronischer Moderne. Die bunt geschminkten Tänzer wirbeln farbige Seidenstoffe durch die Luft. So viel Exotik gab es lange nicht am Rhein: Den Kölnern hat es jedenfalls gefallen.

 

 

Suggest To A Friend
  Print