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China eröffnet auch deutschen Unternehmen neue Chancen

2012-03-31
 

Das Chinageschäft deutscher Unternehmen wird sich durch die Internationalisierung des chinesischen Yuans und die Entwicklung bei Joint-Venture-Regelungen verändern. Das ist das Fazit des 3. Greater China Day, der am 28. März in Frankfurt am Main als Gemeinschaftsprojekt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main und der Auslandshandelskammer (AHK) Greater China stattfand. Die 280 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich in verschiedenen Panels mit hochrangigen deutschen Unternehmensvertretern aus China, Hong Kong und Taiwan über die politische Lage in der Region, Risiken bei Joint Ventures und die Internationalisierung des Renminbi Yuan auszutauschen. Fach- und branchenspezifische Workshops zu den Themen Gesundheitswirtschaft, Vertrieb und Logistik mit China-erfahrenen Experten rundeten den Greater China Day ab. Stefan Messer, Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main, betonte in seinem Grußwort: „China spielt mittlerweile klar in der Champions League der deutschen Außenhandelswirtschaft". Schon jetzt würden mehr als 200 Millionen Chinesen dem Mittelstand zugerechnet, bis zum Jahr 2030 werde diese Zahl auf knapp 700 Millionen steigen. „Es lohnt sich deshalb, den Blick verstärkt auf den chinesischen Binnenmarkt zu richten. Das eröffnet auch deutschen Unternehmen neue Chancen."

Chinesischer Yuan gewinnt als Handelswährung stark an Bedeutung

Regionale Freihandelsabkommen und die Öffnung des chinesischen Yuans (CNY) für den Auslandshandel verschieben heute die Handelsströme in Asien. „Das innerasiatische Geschäft aus China heraus wird durch die Internationalisierung des CNY künftig stark wachsen", erklärte Ekkehard Goetting, Geschäftsführer der AHK Greater China in Hong Kong. „Besonders seit der Finanzkrise im Jahr 2008 gewinnt der CNY als Transaktionswährung im chinesischen Außenhandel rasch an Bedeutung. Seit Januar 2012 dürfen alle Inhaber einer Import-Export-Lizenz in China in CNY handeln."

China habe in den vergangenen Jahren mit über 20 Ländern präferentielle Zollabkommen geschlossen; Verträge mit weiteren 16 Ländern sollen demnächst folgen. Die Legalisierung des Auslandshandels in CNY beschleunige diese Entwicklung, so Goetting weiter: Das Handelsvolumen zwischen China und den ASEAN-Ländern stieg 2010 rasant auf über 280 Milliarden Euro an. Zollvergünstigungen von in der Region aktiven Unternehmen betrugen 2011 zusammengerechnet 1,5 Milliarden Euro.

Joint Ventures für einige Unternehmen weiterhin attraktiv

Bei der Diskussion zum Thema „Joint Ventures – Risiken und Risikominimierung in der Praxis" erfuhren die Teilnehmer, dass China heute immer weniger ausländische Unternehmen zu Joint Ventures verpflichtet. Dennoch kann diese Investitionsform aber in bestimmten Bereichen weiterhin eine interessante Alternative zu eigenen Gesellschaften sein. In etablierten Märkten können deutsche Unternehmen durch Joint Ventures beispielsweise auf bestehende Vertriebsnetzwerke setzen oder vorhandenes Personal übernehmen. Besonders in staatsdominierten Branchen wie zum Beispiel der Energietechnik oder im Baubereich können Joint Ventures darüber hinaus die wichtige Schnittstelle zu chinesischen Entscheidern sicherstellen.

Richtige Partner und Verträge entscheidend

Allerdings betonten die Experten, dass die rechtlichen Regelungen für Joint Venture Verträge in China weiterhin unvorteilhaft für ausländische Investoren bleiben. Konsequenterweise sank der Anteil deutscher Unternehmen, die in Joint Ventures operieren, von knapp 30 Prozent im Jahr 2008 auf lediglich 11 Prozent im Jahr 2011. „Besonders die Auswahl des richtigen Partners und das Aufsetzen genau zugeschnittener Verträge entscheiden über Erfolg oder Misserfolg eines Joint Ventures", erklärt Florian Kessler, Rechtsexperte der AHK Greater China in Peking. „Unternehmen sollten dazu im besten Fall frühzeitig auf Hilfe zur Überprüfung des Geschäftspartners und Gestaltung des Vertrags zurückgreifen." Als gute Vertragsgrundlage könnten die durch die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen entstandenen Musterverträge für Joint Ventures dienen.

Über die AHK Greater China

Die AHK Greater China ist die Schlüsselorganisation für die Vertretung deutscher Wirtschaftsinteressen im Auftrag der deutschen Bundesregierung in China. Mit Büros in Peking, Shanghai, Guangzhou, Hong Kong und Taipeh repräsentiert die AHK deutsche Unternehmensinteressen im Großraum China und setzt sich für den Ausbau der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen ein. Die AHK Greater China ist Teil eines Netzwerkes von über 120 deutschen Wirtschaftsvertretungen weltweit, die seit über 150 Jahren im Ausland aktiv sind. Das erste Büro in der Region Greater China wurde 1981 in Taipeh eröffnet.

(Quelle:IHK Frankfurt am Main)

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