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China als Partner des Remstals

2011-09-22
 Der Generalkonsul Wen Zhenshun beeindruckt beim vierten Rems Talk nicht nur durch Diplomatie, sondern auch mit perfektem Deutsch.
 Von Harald Beck

Das Reich der Mitte interessiert die regionale Wirtschaft offenbar brennend. Ein Zeichen dafür war die Resonanz beim jüngsten, von der Mittelstandsinitiative diverser Remstalkommunen ins Leben gerufenen Rems Talk in der gut gefüllten Endersbacher Jahnhalle an. Das Thema bei dessen vierter Auflage: "Der chinesische Markt - Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen". Ehrengast ist Wen Zhenshun gewesen, der in Frankfurt am Main residierende chinesische Generalkonsul, der die schwäbischen Mittelständler zunächst einmal mit seinem perfekten Deutsch beeindruckt hat.

Moderiert von SWR-Mann Michael Antwerpes ging es zu Beginn um Grundlegendes zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Exportnationen. Rund 76 Milliarden Euro betrugen im vergangenen Jahr die Einfuhren aus China nach Deutschland, gut 53 Milliarden umfasste der Transfer in die andere Richtung, Tendenz steigend. China, so formulierte es der Weinstädter Oberbürgermeister und Hausherr in der Jahnhalle, Jürgen Oswald, sei "nicht nur der größte Markt, sondern hat auch viele Unternehmen mit hoher Innovationskraft". Der Yuan, so merkte Hans R. Zeisl von der mitveranstaltenden Volksbank Stuttgart zu Chinas Bedeutung im weltweiten Finanzmarkt an, "könnte zusammen mit dem Dollar und dem Euro eine tripolare Währungsordnung bilden".

Der chinesische Generalkonsul hatte die Frage der Entwicklungsperspektiven für die Wirtschaftspartnerschaft zum Thema seiner Rede in Weinstadt gemacht. Seit der Öffnung durch die Reformen im Jahr 1979 sei die chinesische Wirtschaft pro Jahr im Durchschnitt um 9,8 Prozent gewachsen, das Bruttosozialprodukt habe sich verzehnfacht. Das bedeute aber nicht, dass es keine Probleme gebe: Die Hauptsorge der Wirtschaftslenker in China gelte einer überhitzten Konjunktur und inflationären Tendenzen im Immobilien- und im Lebensmittelbereich. Entsprechend sei im jüngst verabschiedeten zwölften Fünfjahresplan festgeschrieben worden, dass auf langsameres, qualitatives Wachstum Wert gelegt werden solle. Grüne Energien und Umweltschutz sollten eine deutlich größere Rolle spielen in dem Land, das zur Erbringung seiner Wirtschaftsleistung im Vergleich zu den entwickelten Nationen des Westens extrem viel Energie aufwenden müsse.

Nicht nur im Bereich des Engagements deutscher Firmen in China sieht Wen Zhenshun, ebenso wie die anschließend auf dem Podium vertretenen deutschen Kenner der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, große Entwicklungsperspektiven. Dies gelte vor allem auch für die Bereitschaft Chinas, in Deutschland zu investieren, wie ja nicht zuletzt das Beispiel eines Unternehmens mit chinesischer Beteiligung direkt in Weinstadt zeige. Im Übrigen, so fügte der Generalkonsul an, habe er beim Besuch im Remstal "mit Freude festgestellt, dass man China hier als Partner sieht und nicht als Konkurrenten".

Und eine andere aus dem Publikum geäußerte Sorge entkräftete der chinesische Generalkonsol auf äußerst diplomatische Weise: "Auch die nächste Führung wird die Stabilität garantieren, darauf können Sie sich verlassen."

(Quelle:Stuttgarter Nachrichten)

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