Eine prominente ehemalige CCTV-Fernsehreporterin hat vor kurzem eine selbst finanzierte Dokumentation über Smog veröffentlicht. „Unter der Glocke" heißt der fast zweistündige Film von Chai Jing, der bereits von über 100 Millionen Menschen im Internet geklickt wurde. Dabei hatte die Mutter einer kleinen Tochter ihr Werk erst 36 Stunden vorher online gestellt.

Chai widmet sich dem Thema Feinstaub als objektive Beobachterin und als besorgte Mutter. Sie zeigt Bilder von Messergebnissen, aber auch Babies mit Atemmasken. Laut einer Schätzung von Chinas ehemaligem Gesundheitsminister sterben in der Volksrepublik jedes Jahr 500.000 Menschen vorzeitig durch die Folgen der Luftverschmutzung. Studien haben unlängst gezeigt, dass Kinder, die in einem sauberen Umfeld leben, schneller wachsen als Kinder, die in verschmutzten Regionen geboren werden.

Chai sagte bei der Präsentation ihres Films, sie hätte den Smog durch die Augen ihrer Tochter gesehen. Diese kam mit einem Tumor zur Welt und musste kurz nach der Geburt operiert werden. Ob die Erkrankung in Zusammenhang mit der Verschmutzung in China steht, wird nicht erläutert.

Chai hatte sich als Investigativjournalistin einen Namen gemacht, als sie über die SARS Epidemie, das Erdbeben in Wenchuan und diverse Minenunglücke berichtete.