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China bereit für "neue Ära" des geringeren Wirtschaftswachstums

2014-12-03

Analysten gehen davon aus, dass der Preisdruck nachlassen und der Verbraucherpreisindex (VPI) 2015 auf 2 Prozent zurückgehen wird.

China wird auf der kommenden, zentralen Arbeitskonferenz zu Wirtschaft sehr wahrscheinlich sein Wachstumsziel für das nächste Jahr senken. Daran zeige sich Beijings Bereitschaft, für die Erreichung langfristiger Reformziele auf kurzfristiges Wachstum zu verzichten, sagten Ökonomen am Montag.

Das alljährlich stattfindende Wirtschaftstreffen, das normalerweise immer Anfang Dezember stattfindet, wird überall genau beobachtet, da bei dieser Konferenz die Weichen für Chinas Wirtschaftsentwicklung und Reformpläne im kommenden Jahr gestellt werden.

"Wir erwarten, dass die Konferenz das BIP-Ziel für nächstes Jahr auf 7 Prozent senken wird -- einen Wert, den wir für angemessen halten. Es wäre sogar akzeptabel, wenn das Ziel auf weniger als 7 Prozent reduziert würde", sagte Song Yu, China-Chefökonom bei Goldman Sachs, am Montag auf einer Pressekonferenz in Beijing.

Einige Analysten sind der Meinung, dass die eventuelle Erwähnung eines niedrigeren Wachstumsziels im Abschlussbericht der Konferenz darauf hindeuten würde, dass China offiziell in eine Ära des langsameren Wachstums eintrete.

Doch das würde noch nicht zwangsläufig heißen, dass Chinas Aussichten negativ seien, so die Ökonomen, da langsameres Wachstum eben auch bedeute, dass das Land beim Wachstum von Quantität zu Qualität wechseln könne.

Goldman Sachs geht davon aus, dass das Land im nächsten Jahr ein Wachstum von 7 Prozent erreichen kann. Doch die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten seien für China vorbei, so Goldman Sachs, und das Land werde in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum von durchschnittlich "nur" 6,5 Prozent zu verzeichnen haben.

Es sei wahrscheinlich, dass Beijing die Zielwerte aller Wirtschaftsindikatoren -- mit Außnahme der Geldmenge -- senken wird.

Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass es im nächsten Jahr noch eine weitere Zinskürzung sowie eine zusätzliche Reduktion des Mindestreservesatzes geben werde, da die Regierung versuchen werde, die Schuldenlast der Banken und lokalen Regierungen zu reduzieren, gleichzeitig aber die Stimmung am Markt sowie die Nachfrage zu steigern.

Song sagte, dass die kürzliche Zinssenkung durch die Zentralbank nicht als mengenmäßige Lockerung oder Versuch, den Markt mit Liquidität zu fluten, verstanden werden dürfe.

"Die Zentralbank hat gesagt, dass es sich um eine neutrale Maßnahme handelt -- das zeigt, dass sie die Kredite und das Wachstum vorsichtig auszubalancieren versucht und den Markt mit genau der richtigen, ausreichenden Menge an Liquidität versorgen will, um das Wirtschaftswachstum anzuregen", erklärte Song.

Des Weiteren werde der Preisdruck im nächsten Jahr deutlich zurückgehen, so Song weiter, da der Verbraucherpreisindex nur um 2 Prozent steigen werde -- weniger noch als die sowieso schon niedrigen 2,2 Prozent in diesem Jahr. Befürchtungen bezüglich einer Deflation in China seien allerdings gegenstandslos, sagte er.

Trotz der nur moderaten Aussichten für die chinesische Wirtschaft erholt sich der Aktienmarkt langsam, da das Vertrauen der Investoren wieder steigt.

Laut Kinger Lau, einem Strategen von Goldman Sachs, sei zu erwarten, dass der CSI 300 -- ein Aktienindex, der die größten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen abbildet -- im nächsten Jahr auf 3000 Punkte klettern könnte.

Ungefähr 400 Milliarden Yuan (52,4 Mrd. Euro), was etwa 3 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung entspricht, werden "wahrscheinlich vom Immobilienmarkt in den Aktienmarkt fließen, weswegen die Aktienpreise in die Höhe schießen sollten", sagte Lau.

Quelle: german.china.org.cn

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