Politologen haben anhand der zehn bisherigen Auslandsbesuche Xi Jinpings seit seinem Amtsantritt den Charakter der Diplomatie des chinesischen Staatspräsidenten analysiert.

Laut dem Direktor des chinesischen Forschungsinstituts für Internationale Fragen, Qu Xing, ist das diplomatische Profil Xi Jinpings durch Innovation und Pragmatismus geprägt.

Xi Jinping betrachte Außen- und Innenpolitik als ein Ganzes. Mit der Vorstellung seiner neuen außenpolitischen Konzepte wie der neuartigen Beziehungen der Großmächte oder dem Aufbau der Wirtschaftszone entlang der Seidenstraße sowie der Seidenstraße zu See, habe er auch die Lösung innenpolitischer Fragen im Hinterkopf, sagte Qu Xing.

Xis neue außenpolitische Konzepte hätten laut Qu der chinesischen Diplomatie mehr Spielraum gegeben. Sowohl zu den USA, als auch zu Russland oder zu der Europäischen Union verfolge China einen Kurs der Kooperation.

Im Juli und August hat Xi Jinping Südkorea und der Mongolei jeweils einen zweitätigen Besuch abgestattet. Derartige Besuche durch Chinas Staatsoberhaupt hat es in der Geschichte der Volksrepublik noch nie gegeben. Daran könne man nach Ansicht von Professor Qu Xing ablesen, wie ernst Xi Jinping die Beziehungen zu Chinas Nachbarländer nehme.

Schwerpunkt der chinesischen Außenpolitik zu seinen Nachbarn bildeten die Prinzipien gegenseitiger Nutzen und Offenheit, do Professor Qu Xing weiter. China wolle durch seine eigene Entwicklung nicht nur Nutzen für sich selbst, sondern auch für seine Nachbarn bringen. Die Unterschiede der Systeme zwischen China und einigen seiner Nachbarn sollten kein Hindernis für die bilateralen Beziehungen sein. Im Gegenteil müsse man eine offene Haltung gegenüber unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen einnehmen, so der diplomatische Kerngedanke Xi Jinpings.