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Chinas Weltraumlabor Tiangong 2 leitet 2016 Kooperation im All ein

2014-09-11

China wird im Jahr 2016 mit dem Start des Raumlabors „Tiangong 2" die Arbeiten an seiner ersten Erdaußenstation in Angriff nehmen. Dies kündigte der Vizedirektor des chinesischen Büros für bemannte Raumfahrt, Yang Liwei, auf der 27. Jahrestagung der Association of Space Explorers (ASE) in Beijing an. 2022 solle die Station komplett sein, sagte Yang, der im Oktober 2003 als erster Taikonaut mit der Erdumkreisung von Shenzhou 5 das Zeitalter der bemannten chinesischen Raumfahrt eingeleitet hatte.

In der Planungs- und Realisierungsphase der Station sowie bei ihrem späteren Betrieb wird China nach den Worten von Yang Liwei enger mit anderen Raumfahrtnationen kooperieren:

„Bei der Mission der Raumstation wird China mit einer offeneren Haltung in verschiedenen Bereichen mit anderen Ländern der Welt aktive Kontakte pflegen und eine Zusammenarbeit aufnehmen. Dazu gehören sowohl die Planungen und die Entwicklung der Anlagen als auch die gemeinsame Ausbildung von Raumfahrern und gemeinsame Raumfahrtmissionen. So wird es schon während der Planungen für den Bau und den Einsatz der Raumstation mehrere Portale zur multilateralen Kooperation geben. Darüber hinaus wird die chinesische Raumstation mit entsprechenden Andockmöglichkeiten ausgerüstet, um Kopplungsmanöver mit Raumfahrzeugen anderer Länder zu ermöglichen."

Zur Auswahl und Heranbildung von Raumfahrern sagte Yang Liwei, die erste Generation chinesischer Raumfahrer erreiche bald die Altersgrenze. Damit beginne die Auswahl neuer Weltraumfahrer. Dazu könnten künftig auch Ingenieure und Wissenschaftler gehören:

„Nach ihrer Fertigstellung bildet die chinesische Raumstation tatsächlich eine Möglichkeit für Forschungen und Experimente im Orbit. Dabei werden neben professionellen Raumfahrern auch zahlreiche Wissenschaftler und Techniker ihre Missionen erfüllen. So werden wir auch in Erwägung ziehen, dass zum Kreis der neuen Nachwuchs-Raumfahrer von vornherein auch Ingenieure und Wissenschaftler gehören sollten."

In der Geschichte der bemannten Weltraumfahrt haben verschiedene Länder nach erfolgreichen Raumflügen und einer Landung auf dem Mond die Errichtung einer Raumstation sowie eine Forschung des Mars oder sogar noch weiter entfernter Ziele ins Auge gefasst. Dazu betonte auch Yang Liwei, dass bemannte Marsmissionen und Forschungen in der Tiefe des Alls langfristige Ziele der bemannten Raumfahrt der Menschheit seien.

Der russische Kosmonaut Alexei Leonow, der im März 1965 als erster Raumfahrer überhaupt eine Flugkapsel verlassen und sich im freien Raum aufgehalten hatte, äußerte sich auf der Tagung in Beijing ebenfalls zu einer möglichen bemannten Mars-Mission:

„Ich bin überzeugt, dass eine solche Mission bis 2030 erfolgen wird. Wir sollten also bald die Auswahl und die Ausbildung von Kosmonauten dafür in Gang setzen. Meiner Meinung nach kann diese Aufgabe noch vor 2019 gestartet werden."

Die 1985 gegründete „Association of Space Explorers (ASE) ist eine internationale nichtoffizielle Organisation. Ihr gehören inzwischen insgesamt rund 400 Raumfahrer aus 35 Ländern an, die an bemannten Raumfahrtmissionen teilgenommen hatten. Die Organisation kam zum ersten Mal zu einer Jahrestagung in China zusammen.

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