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Mehr als 120 deutsche Unternehmen in Chengdu aktiv

2014-07-08

CRI

Bundeskanzlerin Merkel besucht China – warum hat sie die westchinesische Stadt Chengdu als erste Station ausgewählt?

Amelung

Ich glaube, diese siebte China-Reise der Bundeskanzlerin zeigt, wie wichtig ihr die Beziehungen zu China sind. Und dabei ist es ihr immer auch wichtig, nicht nur in Peking politische Gespräche zu führen. Sie möchte auch möglichst viele Regionen des Landes selbst kennen lernen. Und sie weiß natürlich, wie dynamisch sich der Südwesten Chinas und gerade auch Chengdu in den letzten Jahren entwickelt haben. Die Bundeskanzlerin wollte also nach Chengdu kommen, um die Erfolge der Go-West-Politik mit eigenen Augen zu sehen. Und sie wollte einen Impuls für die weitere Intensivierung der Beziehungen zwischen Deutschland und dieser Region Chinas geben. Und das ist, gleaube ich, sehr erfolgreich gelungen.

CRI

In welchen Bereichen hat Deutschland bisher schon mit Chengdu zusammengearbeitet – und in welchen Bereichen wird Deutschland künftig schwerpunktmäßig mit Chengdu zusammenarbeiten?

Amelung

Das deutsche Konsulat in Chengdu kann in diesem Jahr schon sein zehnjähriges Jubiläum feiern. Und in diesen zehn Jahren hat sich die Zusammenarbeit mit Chengdu und der Provinz Sichuan insgesamt außerordentlich dynamisch entwickelt. Die Provinz Sichuan unterhält zum Beispiel eine enge Partnerschaft mit dem Bundesland NRW. Der Parteisekretär der Provinz hat gerade erst vor wenigen Wochen das Bundesland besucht. Chengdu selbst unterhält eine Städtepartnerschaft mit der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Und in dem Bereich arbeitet man besonders eng auf dem Gebiet des Umweltschutzes zusammen.

Es gibt auch sonst viele Projekte der Zusammenarbeit, etwa im Bereich Bildung – also Partnerschaft und Austausch zwischen Schulen und Universitäten aus Deutschland und Sichuan oder auch auf kulturellem Gebiet. Aber ich denke, ganz besonders dynamisch hat sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit entwickelt: In Chengdu sind ja inzwischen mehr als 120 deutsche Unternehmen aktiv, und in jedem Jahr kommen rund ein Dutzend neue Unternehmen hinzu. Ich denke, der Besuch der Bundeskanzlerin wird zu einer weiteren Intensivierung des Austausches und der Zusammenarbeit auf allen Gebieten führen.

CRI

Welche Erfolge hat die Kanzlerin bei ihrem Besuch in Chengdu erzielt und gibt es einen Einfluss auf die zukünftige Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten?

Amelung

Ich bin sicher, dass der Besuch einen großen Einfluss haben wird. Und ich glaube, generell ist das Wichtigste, dass der Besuch Chengdu und die Provinz Sichuan in Deutschland überhaupt erst so richtig bekannt gemacht hat. Und außerdem war in der Delegation eine große Gruppe deutscher Unternehmensführer dabei, viele der bekanntesten deutschen Wirtschaftsführer. Die hatten übrigens auch ein Treffen mit chinesischen Unternehmen im Rahmen eines Forums zum Thema Urbanisierung. Und deswegen bin ich ganz sicher, dass der Besuch viele neue Projekte der Zusammenarbeit und des Austauschs zur Folge haben wird. Ich persönlich glaube also, dass der Besuch ein sehr großer Erfolg gewesen ist. VW ist sicher das prominenteste Beispiel einer sehr erfolgreichen Investition hier in der Stadt. In nur wenigen Jahren hat VW hier eines seiner größten Werke hin China aufgebaut. In diesem Jahr werden dort 600.000 Autos produziert werden. Auch Siemens hat hier künftig ein Werk errichtet, das zu den technologisch modernsten des Unternehmens weltweit gehört.

Aber es gibt auch viele kleinere deutsche Unternehmen, die hier aktiv sind. Zum Beispiel die Firma Bosch oder andere Automobilzuliefer-Unternehmen, oder auch die Firma Herrenknecht, die diese riesigen Tunnelbohrmaschinen baut, mit denen hier in Chengdu zum Beispiel die neue U-Bahn gebaut wird. Und durch den Besuch der Bundeskanzlerin und die vielen Unternehmenskontakte, die in diesem Zusammenhang zustande gekommen sind, wird in den nächsten Jahren der Zustrom deutscher Unternehmen sicher deutlich zunehmen.

CRI

Was meinen Sie, was in Chengdu einen besonders tiefen Eindruck auf Kanzlerin Merkel gemacht hat – die Leute, die Kultur, die Umwelt oder das Essen?

Amelung

Ich glaube, besonders beeindruckt war die Bundeskanzlerin von dem herzlichen Empfang, der ihr hier bereitet worden ist. Nicht nur von der offiziellen Seite, vom Parteisekretär, vom Gouverneur, von den politischen Führern der Provinz und der Stadt, sondern auch von den Menschen, zu denen sie ja hier Kontakt gehabt hat. Also, ich bin sicher, dass sich die Bundeskanzlerin hier Chengdu sehr wohl gefühlt hat. Und ich denke, besonders gefallen hat ihr, dass sie auch direkten Kontakt zu den einfachen Menschen hier in der Stadt haben konnte. So hat sie zum Beispiel ein deutsch-chinesisches Sozial-Projekt besucht, wo sie sich mit Schülern und deren Eltern und freiwilligen Helfern einer NGO unterhalten konnte. Das war ein sehr persönliches und nettes Gespräch. Und im Rsahmen des Besuches hat sie sogar einen kleinen Markt besucht, wo sie Gewürze eingekauft hat - den berühmten Sichuan-Pfeffer. Und damit hat sie dann in einem Restaurant in der Nähe zusammen mit dem Koch das berühmte Gericht Kung Pao Ji Ding zubereitet. Ich glaube, das war für sie auch ein kleiner persönlicher Höhepunkt des Besuches.

CRI

Ja, sie kocht sicher gerne?

Amelung

Ja, sie hatte ja schon vor dem Besuch von der berühmten Sichuan-Küche gehört und insofern war das ein persönlicher Wunsch von ihr, auch diesen kleineren und etwas privateren Termin hier wahrzunehmen.

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