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Neue Beweise für Japans Kriegsverbrechen in China

2014-04-29

Vor kurzem wurden im Archiv der Provinz Jilin weitere Dokumente zur japanischen Aggression in China geordnet. Die insgesamt 89 Dokumente enthalten ausführliche Beschreibungen von Verbrechen der japanischen Truppen in China in der Zeit vor dem und während des Zweiten Weltkrieges. Dazu gehören unter anderem das Nanjing-Massaker, die Zwangsprostitution und die grausame Versklavung von Arbeitern. Die Dokumente belegen zweifelsfrei die Brutalität der japanischen Truppen während des Aggressionskrieges in China.

Die nordostchinesische Provinz Jilin gehörte zu den Gebieten, die am längsten von japanischen Aggressoren besetzt waren und schwerstes Leid erlitten. Laut dem Vizedirektor des Archivs, Mu Zhanyi, war Changchun die „Hauptstadt" des von Japan eingesetzten Marionettenregimes des „Staates Mandschurei" und zugleich das Hauptquartier der japanischen Gendarmerie in Nordostchina. Nach dem Krieg sind dort zahlreiche Dokumente über die Aggression der japanischen Truppen in China zurückgelassen worden:

„Zurzeit verfügt das Jiliner Archiv über zirka 100.000 Dokumente in 65 Kategorien. 90 Prozent davon sind in Japanisch und enthalten ausführliche Aufzeichnungen über die Zeit der japanischen Besatzung. Es sind wertvolle geschichtliche Dokumente und authentische Belege der japanischen Aggressionsgeschichte."

Diese Dokumente waren seit 2012 vom Archiv in Changchun systematisch übersetzt und erläutert worden. Bei den 89 neuen Dokumenten handelt es sich um 87 des Hauptquartiers der japanischen Gendarmerie in Nordostchina und zwei der so genannten „Zentralbank" des japanischen Marionetten-Staates „Mandschukuo" in der Mandschurei. Sie beziehen sich hauptsächlich auf das Massaker in Nanjing, der von japanischen Truppen besetzten damaligen Hauptstadt Chinas, sowie auf die Zwangsprostitution und die japanische Einheit 731 zur bakteriologischen Kriegsführung. Ebenfalls erfasst wurden die grausame Versklavung von chinesischen Zwangsarbeitern, Gräueltaten der japanischen Truppen, die koloniale Herrschaft in Nordostchina und die Unterdrückung der dortigen Widerstandskräfte.

Allein sechs der neuen Dokumente betreffen die für ihre bakteriologischen Experimente berüchtigte japanische Spezialeinheit 731. Diese Einheit testete bakteriologische Kampfstoffe an chinesischen und anderen Gefangenen. Das Archiv in Jilin hat bis jetzt zirka 200 Dokumente zur japanischen Einheit 731 gefunden und aufbereitet, aus denen hervorgeht, dass insgesamt 277 Gefangene zur Bakterieneinheit 731 transportiert wurden, hauptsächlich Gefangene aus China, Korea und der Sowjetunion.

Zudem setzte die japanische Spezialeinheit den Dokumenten zufolge in insgesamt 161 Fällen in mehr als 20 chinesischen Provinzen und Städten bakteriologische Kampfstoffe ein. Bei 2,37 Millionen Menschen traten danach verschiedene Epidemien auf, 270.000 Menschen starben an den unmittelbaren Folgen.

Jiang Lifeng von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften verweist auf den großen Wert dieser Dokumente für Forschungen zur Geschichte des japanischen Militarismus. Zudem hätten sie eine große praktische Bedeutung bei der Zurückweisung der rechtsextremistischen Äußerungen des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe:

„Abe behauptet, dass Aggression nicht klar definiert sei. Damit will er die japanische Aggressionsgeschichte leugnen. Wie können wir seinen Äußerungen entgegentreten? Wir können uns auf die Dokumente der japanischen Truppen stützen, denn die machen Abes Äußerungen unhaltbar. Er sollte selbst diese japanischen Dokumente lesen! Denn dann weiß er, was Aggression ist!"

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