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Dänische Königin ehrt Landsmann, der Chinesen in Nanjing rettete

2014-04-28

Die dänische Königin Margrethe II. hat während ihres fünftägigen China-Aufenthaltes auch die Gedenkhalle für die Opfer des Massakers von Nanjing besucht. Sie hat damit als erstes amtierendes Staatsoberhaupt überhaupt den Ort besucht, der dem ehrenden Gedenken an die mehr als 300.000 chinesischen Opfer gewidmet ist, die von den japanischen Besatzern Ende 1937 in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanjing ermordet worden waren.

Beobachter sehen den königlichen Besuch in der Gedenkstätte in Nanjing auch als eine Geste der Solidarität Dänemarks, das während des Zweiten Weltkrieges unter nazideutscher Besatzung gelitten hatte.

Königin Margrethe II. sagte bei ihrem Besuch der Gedenkstätte, sie gebe Zeugnis von der finstersten Zeit der Geschichte der Stadt. Zwar könne die Geschichte nicht verändert werden, allerdings könne sie Lehren für die Zukunft vermitteln.

Die Königin und ihr Gatte Prinz Henrik besuchten in der Gedenkhalle auch die Fotosammlung, die an den Dänen Bernhard Sindberg erinnert, der während des 107-tägigen Massakers 20.000 Chinesen gerettet hatte.

Königin Margrthe erfuhr von Zhu Chengshan, dem Direktor der Gedenkhalle, dass Sindberg ein Augenzeuge des Nanjing-Massakers war und zu den ausländischen Freunden gehörte, die chinesische Flüchtlinge schützten.

Der Däne Bernhard Sindberg und der Deutsche Karl Gunther hatten in der von einer dänischen Firma betriebenen Jiangnan-Zementfabrik ein Lager für Chinesen eingerichtet, zu dem auch ein kleines Feldlazarett für die Verletzten gehörte. Außerdem unterstützten sie die Chinesen, die bei ihnen Zuflucht gesucht hatte, mit Lebensmitteln und weiteren Hilfen.

Su Guobao, ein 87-jähriger Überlebender des Massakers, erzählte der dänischen Königin, er habe als Zehnjähriger in dem Flüchtlingslager gelebt.

Wörtlich sagte er: „Meine Familie konnte das Massaker überleben, weil wir von Herr Sindberg einen Silberdollar und auch Reis bekamen. Ich werde mich immer an seine Hilfe erinnern. Danke, Herr Sindberg und Dänemark! Ich hoffe, dass die Freundschaft zwischen China und Dänemark für immer fortgesetzt wird."

Bernhard Sindbergs Nichte Mariann Stenvig sagte, „wir sind sehr stolz auf Sindbergs Mut, während des Kriegs zahlreiche Menschen zu retten." Sie fügte hinzu, „nachdem er mir das Seidenbanner mit den Worten ‚Guter Samariter' darauf gab, das er von den Flüchtlingen erhalten hatte, habe ich es der Gedenkhalle gespendet, damit die Leute die Geschichte besser verstehen können."

Zhen Jianguo, der ehemalige chinesische Botschafter in Dänemark, meinte, es sei kein Zufall, dass die dänische Monarchin die erste amtierende Staatschefin der Welt sei, die die Gedenkhalle besichtige. Dies sei auf die Geschichte des Landes sowie dessen enge Beziehungen mit China zurückzuführen.

Er sagte wörtlich, „Dänemark legt großen Wert auf Unabhängigkeit und Souveränität. Diese Tradition ist besonders offenkundig bei der Königin, die im Jahre 1940 geboren wurde, als das Land unter der deutschen Besetzung war." Zhen betonte, „zur Verbreitung der Geschichte von Sindberg hat dieser Besuch viele Menschen in China und Dänemark enger zusammengebracht."

Für Feng Zhongping, den Vizepräsidenten des chinesischen Instituts für moderne internationale Beziehungen, wird die Besichtigung der Gedenkhalle durch die dänische Königin auch dazu beitragen, in Europa das Wissen um die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Ostasien zu verbessern.

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