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China ist zu 97 Prozent Selbstversorger bei Grundnahrungsmitteln

2014-04-23

Für China ist die Ernährung der 1,3 Milliarden Einwohner des Landes die wichtigste Aufgabe. In den vergangenen drei Jahrzehnten konnten Hunger und Mangelernährung in der Volkrepublik überwunden werden, auch für die nächsten zehn Jahre rechnen die Landwirtschaftsbehören mit einem weiteren Zuwachs bei der Produktion der wichtigsten Nahrungsgüter. Damit werde sich China auch künftig weitgehend aus eigenen Kräften ernähren können.

So war das Aufkommen an Reis und anderen Getreidearten in den zehn Jahren bis 2013 kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig haben Urbanisierung und weitere Baumaßnahmen zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche geführt, außerdem sind weitere Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft in die Städte abgewandert. Daher wird aufmerksam beobachtet, wie die Lebensmittelversorgung gesichert werden kann.

Im ihrem Bericht „Perspektiven der chinesischen Landwirtschaft von 2014 bis 2023" rechnet die chinesische Akademie der Agrarwissenschaften damit, dass China auch in den nächsten zehn Jahren die Grundversorgung mit Reis, Weizen und Mais zu 97 Prozent aus eigenem Aufkommen sichern kann.

Gleichzeitig dürfte dem Bericht zufolge die Nachfrage nach wichtigen Agrarprodukten in den nächsten zehn Jahren etwas das Aufkommen übersteigen. Neben Reis und anderen Getreideprodukten würden insbesondere Wasserprodukte, Rind- und Lammfleisch, Futter und Ölpflanzen sowie Eier deutlich stärker nachgefragt. Bei Milchprodukten werde ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 3,5 Prozent erwartet, womit Molkereierzeugnisse die schnellste Erhöhung aufweisen.

Für China bildet die Ernährungssicherheit mit der Getreideversorgung als Kern seit Jahren einen strategischen Arbeitsschwerpunkt. Dazu betonte Vizeagrarminister Chen Xiaohua, in China dürfe es bei der Versorgung mit Getreide und wichtigen Agrarprodukten auf keinen Fall große Fluktuationen geben. Zugleich würden aber die Herausforderungen immer größer. Die Urbanisierung und eine bessere Ernährungsstruktur sorgten für eine ständig wachsende Nachfrage:

„Experten zufolge werden künftig jedes Jahr zehn Millionen Menschen vom Lande in die Städte abwandern. Das bedeutet einen zusätzlichen Bedarf an 28 Prozent Gemüse, 24 Prozent Öl, 51 Prozent Fleisch und mehr als doppelt so viele Wasserprodukte auf dem öffentlichen Markt. Allerdings sind die Wasser- und Bodenressourcen schon jetzt knapp. Auch deshalb wird sich Lebensmittel-Versorgung in China lange Zeit in einem knappen Gleichgewicht befinden."

Seit 2004 ist aus dem Handelsüberschuss bei Agrar-Produkten in China ein Handelsdefizit geworden, das weiter zunimmt. 2013 war es auf 51 Milliarden US-Dollar angewachsen. Es mussten zirka 14 Millionen Tonnen Getreide, mehr als 63 Millionen Tonnen Soja-Bohnen und 9,2 Millionen Tonnen Speisenöl importiert werden.

Dazu betonte Vizeminister Chen Xiaohua:

„Wir müssen streng darauf achten, dass die Untergrenze der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 120 Millionen Hektar (1,8 Milliarden Mu) nicht unterschritten wird. Es muss gewährleistet werden, dass durch Industrialisierung und Urbanisierung möglichst wenig oder gar keine landwirtschaftliche Nutzfläche verloren geht."

Chen Xiaohua fügte hinzu, dass die vorhandenen Landwirtschaftsflächen in der Zukunft durch Schutz- und Pflegemaßnehmen verbessert werden müssen. Laut Experten könnten allein dadurch die Getreideerträge um zirka 20 Prozent beziehungsweise 50 Millionen Tonnen erhöht werden.

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