Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Aktuelles über China
Mehr chinesisch-amerikanisches Verständnis in Asien – aber wie?

2014-04-14

Chinesen und Amerikaner misstrauen einander – und zwar zunehmend. Das jedenfalls ergab eine Studie des PEW-Forschungszentrums. Für das wachsende gegenseitige Misstrauen sehen Experten und Politiker eine Reihe von Gründen. Zugleich sehen sie aber Möglichkeiten, wie China und die USA ihre Differenzen in der Asien-Pazifikregion überwinden können.

Der jüngsten PEW-Erhebung zufolge sehen nur noch 35 Prozent der Amerikaner China positiv, während es vor zwei Jahren noch 52 Prozent waren. Damit sind die positiven Einschätzungen der Amerikaner seit der ersten derartigen Erhebung 2008 kontinuierlich zurückgegangen.

Und ein junger Chinese Mitte Dreißig namens Zhang Zhi meint, die USA seien weder richtig Feind noch richtig Freund Chinas:

China und die USA sind irgendwie sowohl Feinde als auch Freunde, oder besser gesagt, sie sind eigentlich weder noch. Ich denke mal, das ist wirklich eine Frage des gegenseitigen Vertrauens. Es gibt ja Bereiche, in denen sich beide Länder vertrauen, und es gibt auch Kernbereiche, in denen wir den Amerikanern vertrauen, obwohl die uns nicht vertrauen. Und am meisten stört mich, dass die Amerikaner offenbar immer versuchen, China und seine Interessen und seine Entwicklung irgendwie „einzudämmen".

Andererseits meint der frühere Abteilungsleiter für China beim US-Sicherheitsrat James Keith, während die meisten Amerikaner nicht glauben, dass die USA China vor allem eindämmen wollten, würden die meisten Chinesen genau das glauben. Als Ursache für gegenseitiges Missverstehen sieht Keith eine gewisse Unsicherheit auf beiden Seiten. In den USA verliere niemand ein Wort über die Sicherung amerikanischer Interessen gegenüber Engländern, Deutschen oder Franzosen. Denn da sei ziemlich klar, wie diese Länder in 25 Jahren sein werden. Bei China sei man sich da aber nicht so sicher.

„Die meisten Beobachter sagen ja, man könne aus amerikanischer Sicht überhaupt nicht sagen, wie die Beziehungen zu China im Jahr 2020 sein werden oder in 30, 40 oder 50 Jahren. Und diese Unsicherheit lässt Misstrauen wachsen und verleitet dazu, allerlei Worse-Case-Szenarien durchzuspielen."

Was sollten die USA und China also tun, um den Mangel an Vertrauen zu überwinden? Ein Weg bestehe sicher darin, dass beide Länder gleichberechtigte Verantwortung für eine friedliche und nachhaltige Entwicklung in der Asien-Pazifik-Region übernehmen, meint Yang Wenchang, Direktor des Instituts für Außenpolitik des Chinesischen Volkes:

„Erstens sind China und die USA in meinen Augen gleichwertige Partner und nicht etwa Schüler und Lehrer. Und dann gehören zum Verhältnis der beiden zueinander drei Steine – zwei Edelsteine und ein Stolperstein. Die Edelsteine sollten wir rein halten, damit sie funkeln, den Stolperstein sollten wir entsorgen. Mit den beiden Edelsteinen meine ich erstens unsere Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel und zweitens den engen persönlichen Austausch. Der Stolperstein, von dem wir uns trennen sollten, besteht aus Misstrauen, insbesondere im Bereich Sicherheit."

Den früheren US-Senator Max Sieben Baucus, der gerade erst als neuer US-Botschafter nach China kam, reizt an seinem neuen Amt vor allem, dass die amerikanisch-chinesischen Beziehungen die wichtigsten der Welt sind:

„Vor vierzig Jahren lag der bilaterale Handel unter 100 Millionen Dollar pro Jahr und für gegenseitige Investitionen waren die Märkte praktisch zu. Heute hängen 700.000 amerikanische Jobs mit dem China-Handel zusammen, Waren und Dienstleistungen im Wert von fast einer halben Billion Dollar werden jährlich ausgetauscht. US-Unternehmen hatten Ende 2012 gut 70 Milliarden Dollar in China investiert, chinesische Unternehmungen in den USA waren Ende vergangenen Jahres auf 6 Milliarden Dollar gewachsen."

Suggest To A Friend
  Print